In der Medina von Fés – Fotosession
Eindrücke aus der quirlligen Altstadt von Tanger und Fés zur Zeit des Opferfestes 2010
Schönheit und Entsetzliches liegen manchmal sehr nah beieinander!
Opferfest in Tanger
Das Opferfest ist neben dem Ende des Fastenmonats Ramadan der höchste islamische Feiertag und zieht sich über mehrere Tage hin, ähnlich des christlichen Weihnachtsfestes. Hierbei wird in der Regel ein Paarhufertier, außer Schweine geschlachtet und mit der Familie, Verwandten und Freunden verzehrt. In Marokko sind es zumeist Schafe, deren Überbleibsel die für den Verzehr nicht geeignet sind, in recht marzialischen Riten öffentlich verbrannt werden. Zumeist von männlichen Jugendlichen und Kindern die das aber eher als Spiel verstehen dürften. Als ich die Reise mit meinem Begeleiter Michael plante, ahnten wir allerdings nicht was uns erwarten würde. Ein Blick in den Kalender hätte uns gewiss darauf hingewiesen, ob ich dann aber in diesem Zeitraum nach Marokko gefahren wäre bleibt unbeanwortet. Als wir nun so unvorbereitet durch die Gassen schlenderten und die ersten Eindrücke sammelten, war recht schnell klar, dass sich so eine Gelegenheit zu fotografieren nicht wieder anbieten würde. Ohne die Szenerie weiter zu beurteilen versuchte ich meine eigene Stimmung in den Fotos festzuhalten. So war ich plötzlich Teil des Geschehens und setze mich sehr schnell damit auseinander, welche Verantwortung ich als Beobachter gegenüber meinen Gastgebern deren Land ich bereise habe. Ich war mir lange nicht klar darüber, ob ich diese Szenen überhaupt fotografieren soll und noch weniger zu zeigen. Denn ich persönlich finde solche Gesten ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Teilweise stösst es mich ab, zum anderen sehe ich das Feuerritual. Eines der elementarsten der Menschheit. Doch dann sah ich auch das spielerische und wie aufmerksam die jungen Männer und teilweise noch Kinder die nicht ganz ungefährliche Situation händeln. Und dann konnte ich mich zumindest was das Spiel betrifft selber darin wiederkennen.
Die farbigen, teils unfertigen Boote sind einfach nur schön! Was soll man dazu großartiges sagen?
Nix!